Tipps und Tricks
Und was ist das eigentlich?
Diese Frage hat sich wahrscheinlich jeder angehende Autor schon gestellt. Das Exposé ist kurz gesagt, die Präsentation deines Projektes. Darin werden in allerkürzester Form alle wichtigen Fragen geklärt, um dem/der Lektor*in/Agent*in/Verlag eine gute Vorstellung des Projektes zu geben.
Welche Merkmale hat ein Exposé?
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass du keine Angst haben musst, ein Exposé zu verfassen. Das Schreiben sollte etwa drei bis fünf Seiten haben. Trotzdem gilt der bekannte Spruch: So kurz wie möglich und so lang wie nötig.
Wähle für die Schriftart leicht leserliche Optionen, zum Beispiel Times New Roman oder Courier. Die Schriftgröße sollte mindestens 12pt. betragen. Bei der Formatierung solltest du auf künstlerische Dinge verzichten und dich an die einfachsten halten. Verrenne dich nicht in der farblichen Ausgestaltung und konzentriere dich lieber auf den Inhalt, denn dieser ist das wichtigste an deinem Exposé.
Die Reihenfolge der einzelnen Elemente ist nicht vorgeschrieben. Am besten passt du dein Exposé immer individuell an den/die Lektor*in/Agent*in/Verlag an und richtest dich nach deren Vorlieben. Aber keine Sorge, einige Elemente finden sich in jedem Exposé, du musst nicht jedes Mal ganz von vorn beginnen.
Zu fast jedem Exposé gehört ein Anschreiben. Dies ist nicht Bestandteil des eigenen Dokuments und wird separat eingereicht. Wenn du deinen Ansprechpartner bereits kennst, kann dieses Anschreiben formlos sein. Zum Beispiel kannst du uns eine E-Mail schreiben, in der du einfach kurz sagst:
Guten Tag Tintenschwert,
Ich habe ein Buch aus dem Genre Fantasy geschrieben und habe Interesse an einem Lektorat. Anbei habe ich euch das Exposé beigefügt, damit ihr wisst, was auf euch zukommt. Könnte ich ein Angebot für ein (Probe-)Lektorat bekommen?
Ich freue mich auf eine Rückmeldung.
Liebe Grüße Autor
Bei einem Verlag oder einer unbekannten Ansprechperson ist oftmals ein Anschreiben besser, das einem Bewerbungsschreiben ähnelt. Auch hier: Sieh am besten nach, ob dein Ansprechpartner ein Anschreiben verlangt, vielleicht kannst du diesen Schritt überspringen.
Je nach Vorliebe kannst du dein Exposé mit einem Deckblatt ausstatten. Dort schreibst du dann den Arbeitstitel, deine Anschrift – wenn existent deine Website – und die Daten desjenigen, der das Exposé lesen soll. Ein Beispiel dazu kannst du dir in unserem exemplarischen Exposé ansehen.
Das eigentliche Exposé:
Arbeitstitel: Dies ist der Titel, den du deinem Projekt gibst. Natürlich kann es sein, dass der Verlag im Endeffekt einen anderen Namen wählt, aber ein griffiger Arbeitstitel kann das Interesse des Bearbeitenden für das Projekt wecken. Wenn dir ein paar einfallen, kannst du auch gerne Alternativtitel angeben.
Autor*in: An diese Stelle kannst du dich kurz vorstellen. Wer bist du? Was hast du schon veröffentlicht? Hast du Auszeichnungen und Weiterbildungen? Gibt es Referenzen, die du angeben möchtest? Eventuell kannst oder sollst sogar du ein Foto beilegen. Ich würde diesen Punkt ans Ende des Exposés setzen, da das Projekt nicht zuerst nach meiner Persönlichkeit beurteilt werden soll.
Zusammenfassung/Pitch: Wecke mithilfe des Pitchs, in kürzester Zeit das Interesse an deinem Projekt. Dafür fasst du die Handlung in wenigen (drei bis vier) Sätzen zusammen. Hier musst du das Ende noch nicht verraten.
Genre: Welchem Genre gehört dein Projekt an? Bei Belletristik könnten dies zum Beispiel Fantasy, Krimi oder Historischer Roman sein. Bei einem Sachbuch hört sich das eher nach Fachbuch, Sachbuch und Ratgeber an. Gegebenenfalls nennst du hier noch das Gebiet (Biologie, Geschichte, etc.).
Zielgruppe: An wen richtet sich das Buch? Diese Frage lässt sich für Sachbücher meist leichter beantworten, aber auch für Belletristik kann überlegt werden, wer der Adressat des Werkes ist.
Umfang: Wie viele Seiten soll das abgeschlossene Manuskript haben? Gib dies in Normseiten an, damit kann der/die Lektor*in/Agent*in/Verlag am besten arbeiten. Die Zahl der Normseiten berechnest du anhand der Zeichenzahl in deinem Manuskript. Meistens wird 1.500 Zeichen als Realwert einer Normseite angegeben, daher teilst du die Anzahl deiner Zeichen durch 1.500 und erhältst die Anzahl Normseiten. Frag aber im Zweifel nach mit welcher Zeichenzahl du rechnen musst.
Ausstattung: Dieser Punkt ist vor allem bei Verlagen wichtig. Wenn du Illustrationen und Abbildungen in deinem Buch sehen möchtest, muss der Verlag Mehrkosten kalkulieren können. Deshalb solltest du hier angeben, was dir vorschwebt.
Abgabetermin: Wann ist das Manuskript fertig? Wann kann es an den/die Lektor*in/Agent*in/ Verlag gehen?
Textprobe: Das gehört natürlich immer dazu, wenn man ein Buch zu einem Verlag schickt. Wendest du dich an uns für ein Lektorat, dann musst du natürlich nicht sofort eine Leseprobe abgeben. Bei Verlagen solltest du am besten den Anfang deines Manuskriptes anfügen, und nicht das Ende. Verschiedene Verlage wollen Textproben von unterschiedlichem Umfang, manche wollen direkt das gesamte Manuskript. Informiere dich am besten vorher, was gefordert wird.
Marketing: Das ist für Verlage wichtiger als für Lektor*innen/Agent*innen. Natürlich wird jeder Verlag, der dein Werk veröffentlicht, dein Buch bewerben, doch sie freuen sich auch über die Mithilfe des/der Autor*in.
Für Sachbücher
Nutzen: Was bringt dein Projekt der Zielgruppe näher? Wie hilft es ihr? Kurz gesagt: Welchen Nutzen bring das Buch mit sich?
Inhalt: Hier solltest du die Gliederung deines Buches mithilfe des Inhaltsverzeichnisses angeben. Unter den Überschriften kannst du auch eine ganz knappe Zusammenfassung des Inhaltes der einzelnen Kapitel geben.
Abgrenzung vom Markt: Was machst du, was andere nicht machen? Welche neuen Erkenntnisse bringst du mit? Was macht dein Projekt einzigartig?
Für Belletristik
Rahmen: Wo spielt deine Geschichte? Welche Orte werden genannt? Wer sind die Hauptfiguren? Und aus welcher Perspektive wird die Geschichte erzählt? Einige dieser Fragen kannst du auch in der Inhaltsangabe beantworten.
Inhalt: Hier kannst du halbwegs ausführlich die Handlung deines Projektes beschreiben. Nenne alle wichtigen Handlungsstränge von Anfang bis Ende. Beschreibe alle wichtigen Ereignisse und kläre auch, wie das Ende des Plots aussieht. Baue keine unnötigen Geheimnisse auf. Die Inhaltsangabe sollte deinen Schreibstil widerspiegeln und muss nicht künstlich technisch beschrieben sein.
Abgrenzung von Markt: Was macht dein Werk besonders? Was ist neu? Was ist anders?
Optional: Eine Liste der Personen, der angestrebte Klappentext und Schlagwörter.
Außerdem solltest du mindestens ein Augenpaar über dein Exposé schauen lassen, bevor du es abgibst, denn Fehler können den besten unterlaufen. Auch ein Lektorat kann die Qualität eines Exposés steigern.
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Verfassen deines Exposés und drücken die Daumen bei der Einreichung!
Liebe Grüße
Sonja von Tintenschwert
P.S.: Unterhalb dieses Artikels findest du auch das Dokument mit Tipps und Tricks, eine ausgefüllte Vorlage (Vorsicht: Spoiler zu „Haus der Kronen – Gesegnet“!) und eine Blanko Vorlage, wenn du eine Anfrage an uns richten möchtest.
Schreibe einen Kommentar